Zum Hintergrund von buntkicktgut
Die Idee zu buntkicktgut, der interkulturellen Münchner Straßenfußball-Liga entstand 1997 aus der Betreuungsarbeit von Kindern und Jugendlichen in Münchner Gemeinschaftsunterkünften für Bürgerkriegsflüchtlinge und Asylbewerber. Fußball kannte jede(r) und bald diente dieses einigende Element in einer einzigartigen Form der Verständigung zwischen verschiedenen Milieus und Kultur- und Sprachgruppen. Mitinitiator und Projektleiter Rüdiger Heid bezeichnet Fußball mit aller zugehörigen Gestik, Mimik und Körpersprache daher auch gerne als "universelle Sprache".
Das Projekt buntkicktgut hat sich seither weiter entwickelt. Obwohl die Flüchtlingsarbeit immer noch ein wichtiger Bestandteil ist und dieses Thema gerade heute eine große Aktualität besitzt, ist buntkicktgut über die Flüchtlingsunterkünfte hinausgewachsen. Längst übt es große Anziehungskraft auf zahlreiche Jugendliche aus, denen sich in diesem Rahmen eine Möglichkeit zur Entfaltung bietet. Denn im Hintergrund des Ganzen steht ein pädagogisches Konzept: Es geht darum, den Jugendlichen eine Möglichkeit aufzeigen, wie sie sinnvoll mit ihrer Freizeit umgehen können. Nebenbei lernen die Jugendlichen ethische Werte kennen wie Toleranz, Respekt und Selbständigkeit, denn gerade diese Werte spielen eine große Rolle im Straßenfußball. Um die Kids selbständiger zumachen, gibt buntkicktgut ihnen eine Aufgabe und damit auch eine gewisse Verantwortung. Im Rahmen des Projekts haben sie nämlich die Möglichkeit, durch Engagement und Teilnahme an verschiedenen Workshops zu StreetfootballworkerInneN oder SchiedsrichterInneN zu werden. Als BetreuerInnen von Teams und OrganisatoreInneN von Trainings und Turnieren werden Sie dadurch selbst zu "Machern". Im Liga-Rat üben sie demokratische Entscheidungsformen und erfahren so Selbstwirksamkeit. Diese Erfahrungen begeistert viele Jugendliche und machen buntkicktgut für sie so interessant. Der Spaß kommt dabei natürlich nicht zu kurz und auch abseits des Ligabetriebs kommt es zu gemeinsamen Trainings und Freunschaftsspielen.
Die Niederbayern-Liga
Da das Münchner Projekt buntkicktgut auch in Niederbayern schon bekannt war und schon des Öfteren Kooperationen stattfanden, entstand eine Idee: Das aus dem urbanen Milieu stammende Modell sollte im Rahmen einer eigenen Niederbayern-Liga auf den ländlichen Raum übertragen werden. Hier konnte man schon auf ein lockeres Netzwerks verschiedener Jugendeinrichtungen zurückgreifen, die sich schon länger gegenseitig zu Fußballturnieren besuchten.
Mittlerweile findet jährlich eine Sommerliga sowie eine Winterliga statt. Neben Vertretern vom Mutterstandort München sind viele in der Jugendarbeit tätige Einrichtungen aus Straubing, Landshut, Bogen, Regen, Deggendorf und Dingolfig bei den Spieltagen dabei. Gespielt wird in zwei Mannschaften, einerseits in U15 Mannschaften und andrerseits in Ü15 Mannschaften. Während sich die älteren Gruppen meist selbst organisieren und eigenständig zu den Spieltagen kommen, werden die jüngeren Teilnehmer meist von Mitarbeitern der verschiedenen Jugendeinrichtungen unterstützt.
Auf jeden Fall steht fest, dass das Projekt erfolgreich etabliert werden konnte und viele spannende Turniere auf die Teilnehmer warten!